Habe ich ausreichend Zeit? Passt ein Hund in mein Leben?

Ein Thema, welches mir persönlich sehr am Herzen liegt. Leider stelle ich oft fest, dass viele von einem eigenen Hund träumen sowie nur die positiven Seiten sehen und dadurch zu voreilig der Meinung sind, sie könnten ein Leben mit einem Hund arrangieren. Doch ist es in der Realität so einfach?

Ein Hund ist süß, ein Hund wartet auf einen, wenn man nach Hause kommt, und mit einem Hund bist du niemals alleine.

Doch wie sieht es mit dem Zeitaufwand aus? Hat man die Zeit, die man Tag für Tag bereit ist, aufzubringen, überhaupt?

Passt ein Hund in mein Leben?

Checkliste Hundekauf

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Die Checkliste Hundekauf ist zu komplex für einen einzigen Beitrag. Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben. Im ersten Teil meiner Serie kommen wir zum Faktor Zeitmanagement.

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Wenn jemand beschließt, einen Hund zu kaufen, aber eine 40-Stunden-Woche hat und keine andere Person zu Hause sich um den Hund kümmern kann, bedeutet dies, dass der Hund mit Pause und Anfahrtsweg zur Arbeit ca. 10 Stunden alleine bleibt. Ein Hund ist ein Rudeltier und daher sollten bei allen, die dennoch mit dem Gedanken spielen einen Hund aufzunehmen, die Alarmglocken läuten. Neben Langeweile, Ängsten, Traurigkeit und Frust, ist es für einen Hund eine Zumutung sich ganze zehn Stunden nicht lösen zu dürfen!

Krusty und Stephie

Habe ich genug Zeit für einen eigenen Hund?

Wenn man jetzt nicht bis zur Rente warten möchte oder dem Hund zu liebe nicht auf die Hälfte des Gehalts verzichten möchte, gibt es noch die Option, dass Ihr eine oder zwei Vertrauenspersonen anspricht, ob sie sich während Eurer Arbeitszeit um Euren Liebling kümmern können. So ist es auch in Krustys Fall. Vor dem Hundekauf hatte ich mich mit meinen Eltern abgesprochen, ob sie dazu bereit wären mir zu helfen. Seitdem kommen mein Vater oder meine Mutter oder auch beide zusammen zur Mittagszeit zu Krusty und gehen Gassi, spielen mit ihm und geben ihm sein Mittagsessen. Da wir nah zueinander wohnen und meine Eltern Krusty auch lieben, ist das kein großer Aufwand. Hätten meine Eltern sich nicht bereit erklärt, wäre ich heute ohne Hund unterwegs und meinen Blog würde es auch nicht geben. 🙂

Vielleicht gibt es ja auch auf Arbeit die Möglichkeit, den eigenen Hund mitzunehmen. Dann ist natürlich ein Vollzeitjob und Hund besser kombinierbar.

So sieht ein typischer Tag in der Woche aus mit einem Hund:

Falls es unter Euch Leser gibt, die noch nie einen Hund hatten, beschreibe ich meinen Tagesablauf bei einer 40-Stunden-Woche:

Für mich war es sicherlich auch eine Umstellung, als ich anfing zu arbeiten. Ich musste, damit Krusty einen ausgedehnten Morgenspaziergang hatte, den Wecker ca. 1 Stunde früher stellen, als ich das ohne Hund getan hätte. Dann hieß es um 05:30 aufstehen und nach einer Tasse Kaffee, ab in den Park oder wenn es noch dunkel war, die Straßen unsicher machen.

Für die Morgenrunde plante ich ca. 45 Minuten ein. Dann machte ich mich für die Arbeit fertig und ging um 07:40 aus dem Haus. Wenn ich dann abends gegen 18:00 Uhr fix und fertig von der Arbeit kam, ging es sofort wieder für ca. eine halbe Stunde raus. Denn sein Mittagsspaziergang mit meinen Eltern lag dann auch schon wieder fünf Stunden zurück. Danach hatte ich ungefähr zwei Stunden Zeit zu Hause zum Entspannen bevor die letzte Gassi-Runde spät am Abend wieder anfing.

Ich weiß, dass hört sich nach viel Aufwand an, aber trotzdem genieße ich die Spaziergänge mit Krusty. Durch einen Hund kommt man viel raus und man bewegt sich mehr. Natürlich will ich aber auch nicht verschweigen, dass Gassi-Runden im Winter im Dunkeln bei Schnee, Kälte und Regen auch nicht immer Spaß machen. Wenn extreme Minustemperaturen herrschten, wie im letzen Winter, habe ich die Gassi-Runden auch etwas verkürzt.

Vor dem Hundekauf auch sorgfältig die Rasse und deren Ansprüche recherchieren!

Powder Puff Krusty auf der Wiese

Powder Puff Krusty auf der Wiese

Ich habe mich bewusst für einen kleinen Gesellschafts- und Begleithund entschieden, da ich nicht der sportlichste Mensch bin und mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, mit einem Hund mehrmals in der Woche zu joggen oder Fahrrad zu fahren. Entscheidet man sich für aktivere Hunderassen, die noch mehr körperlich ausgelastet werden müssen, sieht die Sache noch mal ganz anders aus. Klein bedeutet aber nicht zwingend weniger aktiv! Jack Russel Terrier z.B. haben einen hohen Beschäftigungs- und Bewegungsdrang.

Chinesische Schopfhunde sind, auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, ebenfalls sportlich gern aktiv. Jedoch steht die sportliche Auslastung bei ihnen nicht an erster Stelle und sie passen sich gerne an.

Natürlich möchte ich auch auf die vielen Mischlingshunde in den Tierheimen aufmerksam machen. Die Betreuer vor Ort können, wenn sie den Hund schon länger bei sich haben, mit hoher Wahrscheinlichkeit über die körperliche und geistliche Auslaustung Auskunft geben.

Fazit:

Ich hoffe, ich konnte anhand meines Tagesablaufes verdeutlichen, was es bedeutet, einen Hund aufzunehmen. Vor dem Hundekauf muss der Zeitfaktor gründlich überlegt werden. Vor allem muss man ehrlich zu sich selbst sein und sich fragen, bin ich wirklich tagtäglich bereit, meine freie Zeit mit meinem Hund zu verbringen? Nicht nur in den nächsten Wochen, Monaten sondern sein Leben lang?